Chilisamen - Chilis von mild bis höllisch scharf

Angeblich werden Chilis schon seit über 8000 Jahren von den Bewohnern Lateinamerikas als Gewürz verwendet und die Samen zur Vermehrung der scharfen Früchte aufbewahrt. Zucht und Kultur der Pflanzen setzte jedoch relativ spät ein, denn zunächst wurden nur die Früchte der Wildsorten gesammelt, die auch heute noch in Brasilien und Mexiko vorkommen.






Die meisten der scharfen Früchte gehören den Capsicum Arten annuum, chinense oder baccatum an, wenngleich es noch weitere gibt. Auch wilde Chilis sind ausgesprochen scharf und übertreffen darin sogar die meisten Kultursorten. Die milden Gemüsepaprika stammen auch von Wildchilis ab, ihre Schärfe ist jedoch im Laufe der Kultivierungs-Geschichte verloren gegangen.

Die Urformen werden häufig "Tepin Chili" genannt. Später entstand dann durch Kultivierung der Wildform und weitere Verbreitung der Chilisamen eine unglaubliche Sortenvielfalt. Die reiche Zuchtgeschichte spiegelt sich nicht nur in verschiedenen Sortennamen wider, sondern auch unterschiedlichsten Bezeichnungen für die verarbeitete Form der Chillis, je nach Schärfe, Herkunft, Verwendung oder Darreichungsform: Pfefferoni, Paprika, Chillie, spanischer Pfeffer, Peperoncino, Pimiento, Cayenne-Pfeffer, Gewürzpaprika, Pul Biber, Isot, Harissa, Sambal Oelek, Tabasco - und etliche mehr.

Chilisamen sind etwas wärmebedürftiger als andere Gemüsesamen, ansonsten ist der Chili Anbau nicht sehr schwierig. Anders als die meisten Gewürze aus tropischen Ländern lassen sich Chilis auch in Mitteleuropa problemlos als einjährige Pflanzen anbauen. Außerdem sind die buschigen Stauden mit ihren scharfen Früchten sehr dekorativ. Sie zieren dabei nicht nur Balkon, Terrasse und Garten oder als Zimmerpflanzen auch die Wohnung durch ihr schönes Erscheinungsbild, sondern sie liefern in den meisten Fällen eine große Zahl von Chilischoten.

Guter Chili in großer Variation darf in der Küche einfach nicht fehlen - die Aromen und Schärfegrade sind unglaublich vielfältig. Gerade deswegen lohnt es sich selbst auszusäen und anzubauen, viele Sorten auszuprobieren und vielleicht sogar eine eigene Züchtung zu wagen. Die Capsicum-Arten wurden vom Verein zur Erhaltung der Nutzpflanzenvielfalt (VEN) zum Gemüse des Jahres 2015 / 2016 in Deutschland gewählt.