Die Wilde Karde ist eine zweijährige heimische Wildstaude mit hohem Zierwert. Die mächtige Staude kennt man vor allem durch ihre dekorativen, weiß befrostete Fruchtstände im Winter. Man verwendet sie sehr gerne als Zierpflanze in naturnahen Gärten oder auch im Blumenbeet. Die Blütenstände sind eine ausgesprochen üppige und gute Nahrungsquelle für Wildbienen, Hummeln, Schmetterlinge und viele andere nützliche Insekten. Auch die Fruchtstände sind im Winter nicht nur hübsch anzuschauen, sondern in der Tat eine gute Nahrung für viele Vogelarten. Besonders Diestelfing und Dompfaff sind häufige Gäste. Besonders interessant an der Pflanze sind die verwachsenen Blätter, die so kleine Sammelbecken bilden für Regenwasser und Tau. Man nennt sie deswegen auch eine Zisternenpflanze. Diese Becken dienen wohl als Hindernis für Ameisen, die hinauf krabbeln wollen. Die Kardenwurzel hat jedoch auch eine alte Tradition als Heilpflanze. Man verwendete sie bei Magen- und Leberbeschwerden sowie bei Rheuma. In jüngster Zeit wird die Wilde Karde immer wieder im Zusammenhang mit Behandlungen von Borreliose genannt. Hiefür gibt es bisher jedoch noch keine wissenschaftliche Nachweise. Auch im Handwerk nutzte man diese Pflanze: Die stacheligen Fruchtstände benutzten Weber zum Aufrauen von Wollstoffen. Die Karde ist zwar essbar, doch spielt sie in der Küche keine große Rolle. Lediglich die Wurzeln verwendet man vereinzelt für Kräuterliköre.
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